Mathematikum Gießen

MATHE MACHT GLÜCKLICH – 20 JAHRE MATHEMATIKUM

Das Mathematikum in Gießen ist ein Mitmach-Museum für jedes Alter und jeden Bildungshintergrund.

„Darf ich ein Selfie mit Ihnen machen?“ – Mit diesen Worten fängt ein Schüler den Leiter des Gießener Mathematikums auf dem Flur ab. „Na klar“, antwortet der, und beide platzieren sich vor einem markanten Hintergrund. „Das passiert mir häufig“, freut sich Professor Albrecht Beutelspacher und willigt auch ein, dass das Foto auf einer Schul-Website platziert werden darf. Das Gymnasium befindet sich in Düsseldorf, 200 Kilometer entfernt. Es ist Vormittag und Schulklassen sind die Hauptbesucher.

Um das Mathematikum zu sehen, ist vielen Menschen kein Weg zu weit.
Die wohl längste Anreise hatten bisher Besucher aus Japan und Korea. Delegationen aus der ganzen Welt besuchen seit 20 Jahren die große Ausstellung in den Räumen des ehemaligen Gießener Zollamtes in Bahnhofsnähe, 100.000 sind es pro Jahr. „Damit sind wir der größte Publikumsmagnet in Gießen“, berichtet Alfred Beutelspacher nicht ohne Stolz und zählte bisher 70 Nationen.

Warum das übergreifende Interesse?
Für ihn ein klarer Fall: „Mathe macht glücklich.“ Das Mitmach-Museum mit den vielen Stationen und Exponaten lässt bei Menschen jeden Alters den Funken überspringen. Schon Dreijährige finden im Bereich für Vorschulkinder ganz spezielle Anreize und können sich länger alleine beschäftigen, als die Eltern es je gedacht hätten. Man muss kein Mathe-Genie oder -Fan sein, um hier zu tüfteln, zu knobeln und zu staunen. Es geht viel um Mehrdimensionalität, um Symmetrie, um Logik, Geschick und um Ästhetik.

Auch Allgemeinbildung vermittelt der Parcours, sei es der aktive Bildschirm mit dem sekündlich fortlaufenden Bevölkerungswachstum auf allen Kontinenten, seien es Angaben rund um den menschlichen Körper oder die Präsentation des ersten Taschenrechners der Welt. Mit etwas Geschick und der richtigen Bewegung steht man inmitten einer riesigen Seifenblase und man kann auch erfahren, was das eigene Geburtsdatum mit der Zahl Pi zu tun hat. Die Ringe eines Baumstammquerschnitts helfen bei der zeitlichen Einordnung, welche maßgeblichen Erfindungen wann getätigt wurden. Tatsächlich ist die Jeans älter als der Eiffelturm und das Kreuzworträtsel jünger als der Kronkorken – wer hätte das gedacht.

Text: Angela Heinemann
Fotos: Jan Bosch

Weitere Science-Center im Lahntal:
Chemikum in Marburg
Liebig-Museum in Gießen
Viseum in Wetzlar
Ernst-Leitz-Museum in Wetzlar

 

 

Angela Heinemann

Magazine, Online-Medien, Öffentlichkeitsarbeit für Verbände und Unternehmen: Angela Heinemann ist auf allen Gebieten zu Hause. Die ausgebildete Redakteurin und erfahrene Journalistin liebt ihren Beruf und erlebt die Vielfalt ihrer Auftraggeber als immer neue Inspiration und Impulsgeber.