Geballte Paddelpower auf der Lahn

Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel hinunter und erzeugt tolle Lichtspiele auf dem Wasser, das leise vor sich dahinplätschert. Ein Schwanenpärchen schwimmt gemächlich flussabwärts und die Vögel zwitschern fröhlich vor sich hin. Mit etwas Glück fliegt sogar ein Eisvogel flink von Baum zu Baum. Na, wo können wir wohl gerade unterwegs sein? Richtig, wir sind wieder an der Lahn unterwegs. Oder sollten wir lieber sagen AUF der Lahn? Heute lernt ihr das Lahntal nämlich aus einer etwas anderen Perspektive kennen: Zu Wasser. Denn das Lahntal lässt sich nicht nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Für die volle Portion Lahntal darf eine Kanutour definitiv nicht fehlen! Auf einer Länge von insgesamt ca. 160 paddelbaren Kilometern habt ihr die Möglichkeit, einer der romantischsten und wasserfreundlichsten Flüsse Deutschlands zu erkunden.

Für uns geht es bei bestem Wetter und angenehm warmen 22 °C zum Zeltplatz Scholeck an der Lahn (bei Solms), bei dem auch der Kanuverleih KRUMOS liegt. Über die B49, die Lahnstraße und den wirtschaftlichen Weg kommen wir mit dem Auto ganz einfach und schnell von Gießen an unser Ziel und können auch direkt vor Ort parken. Kein Auto? Kein Problem! Mit der Lahntalbahn gelangt ihr einfach zum Bahnhof Leun/Braunfels, von wo es nur noch 800 m zu Fuß zum Zeltplatz sind.
Nach einer herzlichen Begrüßung und einem kleinen Schnack mit den Mitarbeitern vom Kanuverleih bekommen wir eine ausführliche Einweisung. Ganz nach dem Prinzip „Safety first“ wird uns ausführlich erklärt, wie wir richtig in das Kanu einsteigen, wie wir richtig paddeln und – ganz wichtig – wie wir richtig lenken. Im Anschluss bekommen wir bereits Paddel und Schwimmwesten überreicht und begeben uns bestens vorbereitet zur Einstiegsstelle. Eine Mitarbeiterin ist so nett und hilft uns, die Kanus zu Wasser zu lassen. Dann heißt es auch schon „Viel Spaß! An die Paddel, fertig, los!“

Schnell stellen wir fest: Kanu fahren ist schwieriger als gedacht, besonders das Paddeln zu dritt muss geübt sein. Mit einer noch teilweise ungeschickten Lenkweise ist unsere Fortbewegung zu Anfang etwas Schlangenlinien förmig und wir müssen aufpassen, nicht in den über das Ufer wachsenden Weiden hängen zu bleiben. Doch dank der Strömung, die uns immer in die richtige Richtung bringt, werden wir schnell sicherer und haben den Dreh raus. Abgesehen von ein paar Vögeln am Ufer und den vielen Enten und Schwänen im Wasser sind wir allein auf der Lahn unterwegs. Wir genießen die malerische Natur und die Stille, die lediglich von einem hin und wieder vorbeifahrenden Auto in der Ferne unterbrochen wird.

Lange Zeit begegnet uns, abgesehen von einer süßen Entenfamilie, nichts auf unserem Weg flussabwärts. Nach einer Rechtskurve entdecken wir dann eine Herde Kühe, die genüsslich grasen und sich die Sonne auf ihr Fell scheinen lassen. Natürlich winken wir ihnen zu – auch wenn nur eine Kuh mit ihrem Muhen zurückgrüßt. Für einen kurzen Moment tun wir es ihnen gleich und legen eine kurze Pause ein, um unsere Arme ein wenig auszuschütteln. Mit leckeren Laugenbrezeln und ein paar Schlucken Wasser stärken wir uns schnell für die Weiterfahrt.

Dank der Schilder am Flussufer wissen wir: Es dauert nicht mehr lange, bis wir an unserer Endstation Löhnberg ankommen. Um das letzte Stück nochmal so richtig zu genießen, schippern wir ganz gemächlich übers Wasser. Und dann passiert es: Wir sehen ein blaues Glitzern in einem Baum zu unserer Linken. Ein Eisvogel! Schnell wie der Blitz schießt er aus seinem Versteck hervor, fliegt flink auf die andere Seite vom Fluss und verschwindet dort in den Büschen. Während wir aufgeregt über diese tolle Entdeckung sprechen, werden wir rechts von einer kleinen Gruppe Wanderer überholt, die uns fröhlich zuwinkt. Da wissen wir: Es ist höchste Zeit, die Paddel wieder in die Hand zu nehmen und die letzten Meter bis zum Ziel zu fahren.

Für uns war gegenüber von einem Kiosk in Löhnberg die Kanutour beendet, jetzt heißt es: Aussteigen bitte. Das ist gar nicht so einfach wie gedacht. Am Rand des Ufers mussten wir uns festhalten, damit das Boot beim Aussteigen nicht abdriftet und wir ins Wasser fallen. Aber mit Teamwork ist alles zu schaffen, sodass wir alle nacheinander aussteigen und wieder auf festem Boden stehen können.
Für diejenigen, die an dieser Stelle noch nicht genug Kanu bekommen haben, kann die Tour natürlich noch weitergehen! Direkt neben dem Kiosk ist nämlich eine Schleuse, die ihr passieren müsst, um weiter die Lahn bereisen zu können. Durch die malerische Natur geht es für bis zu unserer Endstation in die historische Stadt Weilburg. Falls eure Arme an diesem Punkt noch nicht zu müde sind, oder ihr einfach weiter die wunderschöne Lahn erkunden wollt, könnt ihr natürlich auch noch weiter paddeln.
Glücklicherweise müssen wir nicht wieder flussaufwärts zurück nach Solms paddeln. Tobias vom Kanuverleih KRUMOS ist so nett und holt uns, samt der Kanus, ab und fährt uns zurück zum Startpunkt in Solms. Wieder beim Kanuverleih angekommen, können wir noch kurz vor der Heimreise in der Sonne entspannen und die Kanutour Revue passieren lassen. Gemeinsam schmieden wir schon Pläne für die nächste längere Tour.

Wir machen uns auf den Weg nach Hause und freuen uns schon auf unser nächstes lahntastisches Abenteuer!

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Euer THM-Projektteam

***Alle angegebenen Informationen beruhen auf persönlichen Erfahrungen und entsprechen unseren eigenen Einschätzungen. Bei der Auswahl des Kanuveranstalters mussten wir eine Eingrenzung vornehmen. Die Bandbreite der Anbieter ist natürlich wesentlich größer als hier abgebildet. Weitere Kanuveranstalter findet ihr hier. Wir wünschen euch viel Spaß beim Entdecken!***

THM Studierende 2024

Das sind Sabine, Sibel, Fidan, Kirsten, Michelle und Xamara (von links nach rechts), Studentinnen der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. Von Mai bis Juli 2024 übernehmen sie im Rahmen eines Projekts die Betreuung der Social Media Kanäle und des Blogs des Lahntal Tourismus Verbands. Begleitet sie auf spannenden Reisen durch das Lahntal!