27. April 2023

Tourismus im Lahntal auf Erholungskurs – Lahntal Tourismus Verband e. V. zieht Bilanz für 2022

LTV-Vorstandsvorsitzender Landrat Michael Köberle (Landkreis Limburg-Weilburg) und LTV-Geschäftsführer Philipp Borchardt zeigen sich sehr zufrieden mit der Entwicklung der Ankunfts- und Übernachtungszahlen in der Urlaubs- und Freizeitregion Lahntal im vergangenen Jahr. 826.740 Gäste besuchten 2022 das Lahntal, eine Steigerung von 56,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Übernachtungen stiegen um 47,3 Prozent und erreichten mit über 2 Mio. Übernachtungen fast das Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019. Durchschnittlich blieben die Gäste 2,4 Tage in der Region.
Insgesamt haben die Ankünfte damit bereits wieder 88 Prozent und die Übernachtungen 92 Prozent des Jahres 2019 erreicht. „Wir liegen damit signifikant über dem hessischen Durchschnitt, der bei den Ankünften bei 80 Prozent und bei den Übernachtungen bei 84 Prozent des Niveaus des Jahres 2019 liegt,“ stellt Philipp Borchardt fest. Erfasst werden in der amtlichen Statistik Hotels und Pensionen mit mindestens zehn Betten. Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind nicht enthalten.
Allerdings ist die alleinige Betrachtung der Ankunfts- und Übernachtungszahlen wenig aussagekräftig für die Beurteilung der Tourismusentwicklung einer Region. Viel bedeutsamer ist die Wertschöpfung, die im Tourismus generiert wird und die es ermöglicht, in die Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung der touristischen Angebote zu investieren. Davon profitieren letztendlich Gäste wie auch Einheimische gleichermaßen. Landrat Michael Köberle betont daher die große Bedeutung des Tourismus als Wirtschafts- und Standortfaktor und verweist auf aktuelle Zahlen zur Berechnung der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus im Lahntal. Demnach erwirtschaftete der Tourismus im Jahre 2019 einen Bruttoumsatz von 1,2 Mrd. Euro. Gut 60 Prozent davon entfielen auf den Tagestourismus, der mit 782 Mio. Euro zur Bruttowertschöpfung beitrug. Der touristische Einkommensbeitrag in Höhe von 592,9 Mio. € entspricht einem Äquivalent von rund 22.630 Personen, die durch die touristische Nachfrage in der Urlaubsregion Lahntal ein durchschnittliches Primäreinkommen beziehen könnten. Der Tourismus ist eine Querschnittsbranche, von der zahlreiche Wirtschaftsbereiche (Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistungen) profitieren.
„Zukünftig spielt nachhaltiger Tourismus eine immer wichtigere Rolle für die Urlaubsregion Lahntal,“ ergänzt Philipp Borchardt. Aus diesem Grund hat sich der Lahntal Tourismus Verband gemeinsam mit seinen Mitgliedern auf den Weg gemacht, sich als Nachhaltiges Reiseziel zertifizieren zu lassen. „Um die Urlaubsregion nachhaltiger aufstellen zu können, sind wir auf die Zusammenarbeit mit Partnerbetrieben angewiesen. Wir freuen uns über Betriebe, die mit uns den Weg zu mehr nachhaltigen touristischen Angeboten im Lahntal gehen wollen“.
Der Lahntal Tourismus Verband e. V. als touristischer Dachverband und Destinationsmanagementorganisation für die Urlaubs- und Freizeitregion Lahntal hat im vergangenen Jahr zahlreiche Projekte und Maßnahmen zur Stärkung des Tourismus umgesetzt. Hierzu gehörten die Modernisierung der Internetseiten des Lahntal Tourismus Verbandes e. V. (www.daslahntal.de sowie www.lahnwanderweg.de) ebenso wie umfangreiche Bildproduktionen und Marketingkampagnen zur Bewerbung der Tourismusregion. 2022 feierte der Lahnwanderweg 10jähriges Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen entlang des Weges. Der Rückblick auf die Aktivitäten zeigt: Die Möglichkeiten auf dem Lahnwanderweg mit seinen 19 Etappen sind vielfältig und attraktiv. Die Bandbreite der angebotenen Veranstaltungen reichte von musikalischen Wanderungen über geführte Stadtwanderungen bis zu forstpädagogischen Wanderungen und Fotowanderungen.
Auch wenn die Zahlen des vergangenen Jahres zuversichtlich stimmen; die Branche steht derzeit vor immensen Herausforderungen. Dazu gehören steigende Kosten für Strom, Gas und Wärme ebenso wie ein Arbeits- und Fachkräftemangel, der viele Betriebe vor die Schwierigkeit stellt, die steigende Nachfrage decken zu können.

Ulrike Petersen