
Fake News, © Theater Willy Praml
Sankt Werner von Oberwesel – 700 Jahre antisemitische Fake News
17.07.2022 · Oberwesel
Sonntag, 17. Juli von 11:00 –13:00 Uhr
Günderrodehaus, Oberwesel
Bus-Shuttle zum Günderrodehaus ab Bahnhof Oberwesel:
10:30 Uhr und 10:45 Uhr sowie retour nach der Matinee.
Podium Szene + Dialog
Sankt Werner von Oberwesel –
700 Jahre antisemitische Fake News
In Oberwesel und im benachbarten Bacharach ist die
mittelalterliche antijüdische Ritualmordlegende vom
Heiligen Werner beheimatet, die 1287 das große Judenpogrom
im Rheintal einleitete. Die rheinische Variante einer
europaweit verbreiteten Ritualmordhetze lieferte Motive
und Legitimationen für Judenverfolgungen in Deutschland
und Europa bis in den vorderen Orient. Noch bis in die
1970er Jahre hinein fanden in der Region Prozessionen zu
Ehren dieses von der katholischen Kirche nie kanonisierten
„Volksheiligen“ statt, der als unheilvoll erfundener Märtyrer
eines vorgeblichen jüdischen Rituals dann auch noch zum
„Schutzpatron der Winzer“ mutierte.
Dr. Walter Karbach, Lokalhistoriker und Autor der umfangreichen
Monografie „Werner von Oberwesel: Ritualmordlüge
und Märtyrerkult“ präsentiert seine Forschung
über die Erfindung des Wunsch-Heiligen und den Einsatz
der Legende als Zunder für Volkszorn-Kampagnen bis in
die jüngere Geschichte hinein – und die Neuauflage von
Motiven der Ritualmordlegende in aktuellen Verschwörungstheorien
z.B. von QAnon.
Peter Keber, Mitgründer und langjähriger Vorsitzender
des Bauvereins Wernerkapelle Bacharach und
Karl-Martin Hartmann, Künstler und Schöpfer der Installation
„Das Fenster“ in der Ruine der Bacharacher Wernerkapelle
(2007 bis 2010) , berichten über ihre bis heute in die
bürgerschaftliche Selbstaufklärung vor Ort ausstrahlende
künstlerische Intervention und deren Einbettung in
Karl-Martin Hartmanns weltweit reichendes Kunstprojekt
„Stelen der Toleranz“.
Eingeleitet wird der Dialog vom Ensemble des Theaters
Willy Praml mit der Eingangsszene aus seiner Inszenierung
DER RABBI VON BACHARACH. Karl-Martin Hartmanns
Installation „Das Fenster“ zitierte seinerzeit in schwarzen
Lettern auf rotem Glasgrund Auszüge aus Heinrich Heines
gleichnamiger Erzählung.
Gefördert von:
1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland
Podium
Peter Keber,
Dr. Walter Karbach
und Karl-Martin Hartmann
Moderation
Werner Heinz
Die Veranstaltung ist Teil des Theaterfestivals „An den Ufern der Poesie“.
Das biennale Festival unter der künstlerischen Leitung des Theater Willy Praml aus Frankfurt am Main hat sich seit 2015 zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens am Mittelrhein entwickelt, das weit über die Region hinausstrahlt. Veranstalter ist der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal.
Im Juli 2022 wird das Theater Willy Praml ein abwechslungsreiches Programm inszenieren, das im Zeichen von "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" steht.
Nachdem das Theaterfestival pandemiebedingt in 2021 verschoben werden musste, dürfen endlich in diesem Jahr alle theaterbegeisterten Zuschauer*innen begrüßt werden. Wir freuen uns auf Sie!
Alle Infos zum Programm auf: www.mittelrheinfestival-poesie.com
Online-Tickets ab Mai bei Ticket Regional
sowie bei folgenden Vorverkaufsstellen:
Tourist-Information Oberwesel
Kulturhaus Oberwesel
Tourist-Information Bacharach
Restkarten an der Abendkasse
Schnell informiert:
Veranstaltungsort
Günderrodehaus
- 17.07.2022
- Sonntag: 11:00
Kontakt:
Tourist-Information
Rathausstr. 3
55430 Oberwesel
00496744-710624
info@oberwesel.de
http://oberwesel.de